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Lebewesen


Lebewesen sind lebendige Organisationseinheiten, wie Pflanzen, Algen, Tiere, Bakterien, Archaeen oder Pilze. Abzugrenzen sind Viren, welche nicht selbstständig leben können. Die Erforschung der Lebewesen ist Aufgabe der Biologie und der ihr verwandten Lebenswissenschaften (z.B. Medizin, Biochemie usw.).

Alle Lebewesen bestehen aus mindestens einer Zelle. Je nach Zellanzahl unterscheidet man zwischen Einzeller, Vielzeller und Mehrzeller. Doch die eigentliche Systematik in Biologie sieht vor, dass Lebewesen nach Abstammungsverhältnissen und Verwandtschaftsgraden unterteilt werden. Demnach ist die höchste Rangstufe die Domäne – welche Lebewesen nach Eukaryoten (mit Zellkern) und nach Prokaryoten (ohne Zellkern) unterteilt. Gleichartige Lebewesen werden in Lebensformen zusammengefasst.

Steckbrief

Lebewesen
Eigenschaften, Merkmale:-eigener Stoffwechsel
-Wachstum und Entwicklung
-Evolution
-zellularer Aufbau
-Fortpflanzung
-Reaktionsvermögen (Wahrnehmung, Reizbarkeit)
-eigenständige Bewegung (Öffnen einer Blüte, Fortbewegung der Tiere)
Höchstalter:mehrere Tausend Jahre (siehe Glasschwämme unten)
Größe:mehrere Quadratkilometer (Hallimasch Pilz)
Systematik:Domänen und Reiche
Einteilung der Lebewesen nach ihrer Abstammung

Einteilung der Lebewesen nach ihrer Abstammung

Was ist das größte Lebewesen der Welt

Die größten Lebewesen der Welt sind Pilze. Was man an der Oberfläche sieht, ist lediglich der Fruchtkörper des Pilzes. Der unterirdische Teil eines Pilze erstreckt sich mitunter kilometerweit und baut ein Netzwerk mit anderen Pflanzen (vorrangig Bäumen) auf.

Welche Lebewesen werden am Ältesten

Besonders alt werden Mammutbäume (bis 3.000 Jahre). Noch älter werden Langlebige Kiefern (Pinus longaeva) in Kalifornien. Diese können bis 5.000 Jahre alt werden.

Größere Tierarten mit langer Lebensdauer sind Grönlandhaie (Somniosus microcephalus), welche bis 500 Jahre alt werden können. Zu den langlebigsten Tieren gehören Schwämme, insbesondere Glasschwämme, deren Lebenserwartung etwa 10.000 Jahre beträgt.

Bakterien und andere Mikroorganismen können als Sporen mehrere Millionen Jahre überleben. Da die Spore lediglich eine Geschlechtszelle ist und keinen eigenen Stoffwechsel hat, wird diese aber nicht als Lebewesen definiert.

Welche Merkmale hat ein Lebewesen

(siehe auch Hauptartikel: 7 Kennzeichen des Lebens und ihre Bedeutung)

Jedes Lebewesen hat spezifische Merkmale, welche das Leben sowohl ermöglichen – als auch aufrecht erhalten. Man kann sagen, Lebewesen müssen Lebensprozesse abwickeln – um als Lebewesen anerkannt zu werden. Diese Lebensprozesse sind:

  • einen Stoffwechsel zu betreiben (Ernährung, Fotosynthese, Atmung),
  • Fortpflanzung betreiben
  • auf ihre Umwelt reagieren (Reizbarkeit, Wahrnehmung),
  • sind in der Lage zu wachsen und sich zu entwickeln
  • evolutionäre Anpassung.

Zudem bestehen Lebewesen immer mindestens aus einer Zelle. Die Zelle kann die oben genannten Prozesse ebenfalls vollrichten.

Wie werden Lebewesen eingeteilt

In der Biologie teilt man Lebewesen nach der gemeinsamer Abstammung und dem daraus folgenden Verwandtschaftsgrades ein. Die Fachdisziplin wird als biologische Systematik bezeichnet.

Einteilung nach Abstammung

Die Systematik definiert eine oberste Rangstufe, die des Lebewesens bzw. des Organismus. Die nächste Aufteilung erfolgt auf Zellebene nach Eukaryonten und Prokaryonten. Alle Eukaryonten besitzen einen Zellkern. Zu diesen Lebewesen gehören die Pflanzen, die Tiere (und Menschen), die Algen und Pilze.

Alle Prokaryonten besitzen zwar eine Zelle, aber keinen Zellkern – in welchem die DNS gelagert ist. Zu dieser Gruppe gehören die Bakterien und Urbakterien (Archaeen).

Was hat das mit Abstammung und Vererbung zu tun?
Da der Mensch ein Tier ist und somit eine eukaryotischen Zellaufbau hat, sind Menschen mehr mit Pflanzen verwandt als mit Bakterien. Und Pflanzen und Pilze sind mehr mit Tieren verwandt als mit Bakterien usw.

Was bedeutet das konkret?
Der letzte gemeinsame Vorfahre von Pflanzen und Tieren liegt näher zurück, als der letzte gemeinsame Vorfahre von Pflanzen und Bakterien.

Innerhalb der Biologie gibt es verschiedene Fachrichtungen, wie die Botanik (Pflanzenlehre) oder Zoologie (Tierlehre). Diese unterteilt die Abstammungsverhältnisse weiter nach bspw. Stämmen, Ordnungen, Familien, Gattungen und Arten.

Einteilung nach Komplexität

Alle Lebewesen bestehen mindestens aus einer Zelle. Doch komplexere Lebewesen bestehen aus mehreren Zellen. Innerhalb dieser Komplex-Lebewesen findet zwischen den Zellen eine Arbeitsteilung statt. Manche Zellen sind für die Versorgung des Lebewesens zuständig (z.B. Blutzellen) und andere Zellen für die Fortbewegung (Muskelzellen). Die unterschiedlichen Zellen haben dann unterschiedliche Aufgaben und Funktionen, weshalb sie auch unterschiedliche Spezialfähigkeiten entwickelt haben.

Teilt man Lebewesen nach ihrer Komplexität ein, kann man zwischen niedriger Komplexität (Einzeller) und hoher Komplexität (Mehrzeller, Vielzeller) unterscheiden. Die Standardmethode zur Einteilung in der Biologie ist aber die Systematik, welche auf die Abstammungslehre beruhrt.

Was ist der Unterschied zwischen Organismus und Lebewesen

Ein Organismus ist eine Organisation von verschiedenen Einheiten. Demnach müssen entweder verschiedene Zellen miteinander arbeiten oder aus gleichartigen Zellen entstehen Organe, welche miteinander arbeiten. Daher kommt eigentlich auch der Name (Zusammenarbeit mehrere Organe). Jedes mehrzellige Lebewesen ist demnach ein Organismus. Für einzellige Lebewesen trifft dies nicht zu. Diese sind zwar Lebewesen aber kein Organismus.

Was unterscheidet Lebewesen von unbelebter Materie

Grundlage des Lebens ist der Stoffwechsel. Dazu gehört auch die Ernährung und Ausscheidung. Nur durch Nahrungsaufnahme und Atmung (zwei Stoffwechselprozesse) kann ein Lebewesen die nötige Energie erzeugen, um die Lebensprozesse (siehe oben: z.B. Wachstum, Bewegung usw.) zu vollziehen. Ein Gegenstand, wie ein Auto, kann sich nicht fortpflanzen oder wachsen. Das Auto kann die Energie, welches es durch die Verbrennung im Motor erzeugt, lediglich für die Fortbewegung nutzen. Der Rest fehlt und demnach ist es kein Lebewesen.

Warum sind Viren keine Lebewesen

Viren bestehen nicht aus Zellen, sondern aus Virenpartikeln (Virionen). Diese Partikel sind nicht in der Lage, einen eigenen Stoffwechsel aufzubauen. Stattdessen müssen sich Viren an Zellen anderer Lebewesen (Wirtszellen) anhängen und deren Stoffwechsel für Wachstum, Fortpflanzung usw. nutzen. Da der Stoffwechsel und der zellulare Aufbau, welcher dazu notwendig ist, fehlt – sind Viren keine Lebewesen. Dennoch sind Viren organische Strukturen, welche in der Lage sind – sich mit anderen organische Strukturen (Wirtszellen) zu verknüpfen. Man spricht deshalb bei Viren auch von „Grenzfall des Lebens“ oder von „noch nicht lebendig“.


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